19.07.2024 – Spätestens nach einer kurzen Nacht ist jedem klar: Schlaf ist wichtig. Trotzdem schlafen viele Menschen zu wenig – oder die Schlafqualität ist gering. Das kann die Leistungsfähigkeit und die Gesundheit beeinflussen. Erfahren Sie, wie sich anhaltender Schlafmangel auf Körper und Geist auswirken kann und was einen erholsamen Schlaf unterstützt.
Schlaf ist ein grundlegender Bestandteil unseres Lebens und spielt eine große Rolle für Gesundheit und Wohlbefinden. Denn während des Schlafs finden im Körper Prozesse statt, durch die sich der Körper erholt und regeneriert. Im Allgemeinen wird empfohlen, dass Erwachsene zwischen 7 und 9 Stunden pro Nacht schlafen [1]. Allerdings hängt die individuelle optimale Schlafdauer von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise dem Alter und dem Gesundheitszustand [2, 3]. Schlafen Menschen über einen längeren Zeitraum zu wenig, kann das die Gesundheit beeinflussen [1].
Schlaf ist für den gesamten Körper wichtig. Deshalb wirken sich Schlafmangel oder eine verminderte Schlafqualität auf mehrere Bereiche des Körpers aus:
Tipp: Nächtliche Sorgen lösen sich am nächsten Morgen manchmal in Luft auf. Also besser die Nacht zum Schlafen als zum Grübeln nutzen. |
Aus Wissenschaft und Forschung Eine 2023 veröffentlichte Studie untersuchte, ob Menschen, die nachts häufig wenig oder sehr lange schlafen, eine erhöhte Wahrscheinlichkeit haben, eine PAVK zu entwickeln. Hierzu führten Forscher Beobachtungsanalysen durch, um Zusammenhänge aufzuzeigen. Beobachtungsanalysen können allerdings keine Ursache-Wirkungs-Beziehung belegen. Daher nutzten die Forscher zusätzlich eine Analysemethode („Mendelsche Randomisierung“), die es ermöglicht, ursächliche Zusammenhänge abzuschätzen [6].Die Ergebnisse beider Analysemethoden deuten auf einen Zusammenhang zwischen kurzer Schlafdauer und einem erhöhten Risiko für eine PAVK hin [6].Diese umfassende Arbeit legt nahe, dass ausreichender Schlaf helfen kann, die Wahrscheinlichkeit einer pAVK und weiterer Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems zu verringern. |
Darüber hinaus hat Schlaf eine zentrale Bedeutung für das Immunsystem. Denn bei Schlafmangel ist unsere Immunabwehr geschwächt. Dadurch kann das Immunsystem Erreger wie Bakterien oder Viren manchmal nicht ausreichend abwehren. Die Folge: Wir werden krank [3].
Schlaf wird auch als „die beste Medizin“ bezeichnet. Fakt ist: Schlaf ist wichtig für unsere Gesundheit – und wir haben beispielsweise während einer Erkältung oft das Bedürfnis, mehr zu schlafen. Ergebnisse aus tierexperimentellen Studien legen nahe, dass ausreichend Schlaf hilfreich sein kann, um einen Infekt zu überwinden [3]. Darum empfiehlt es sich, auf die Signale des Körpers zu achten und sich bei einer Erkältung mehr Schlaf zu gönnen. Bei anhaltenden Beschwerden ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.
Kann zu viel Schlaf der Gesundheit auch schaden? Es gibt wenige Hinweise darauf, dass sich eine lange Schlafdauer negativ auf den Körper auswirken kann. Um hierzu eine allgemeine Aussage machen zu können, sind weitere Untersuchungen nötig [1].
Nicht nur die optimale Schlafmenge ist für die Gesundheit ausschlaggebend, sondern auch die Schlafqualität [1]. So kann man beides fördern:
Doch manchmal helfen die besten Tipps nicht, um besser zu schlafen. In solchen Fällen kann eine Erkrankung hinter den Schlafproblemen stecken. Deshalb gilt: Bei anhaltenden Schlafproblemen einen Arzt aufsuchen und die Ursachen abklären.
Auch die jährlichen Umstellungen auf Sommer- und Winterzeit können unseren Schlaf beeinflussen. Hier erfahren Sie, wie sich die Zeitumstellung auf unseren Körper auswirken kann.
Bildnachweis: „Glückliche junge afroamerikanische Frau streckt nach dem Aufwachen die Arme“; iStock.com/Prostock-Studio
Autorin dieses Beitrags: Dr. Andrea Bruß, medizinwelten-services GmbH, Stuttgart
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Fachgebiet (Unterfachgebiet):
Allgemeinmedizin, Diabetologie, Immunologie, Kardiologie, Psychologie, Schlafmedizin
Körperregion/Organsystem:
Gehirn, Herz, Immunsystem
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Schlagwörter:
Bluthochdruck, Depressionen, Diabetes, Erkältung, Herz-Kreislauf-System, Infekt, Immunsystem, periphere arterielle Verschlusskrankheit, PVAK, schlafen, Schlafmangel, Schlafqualität, Schlaganfall, Stoffwechselprozesse, Übergewicht